Esplumoir


Mantelrauschen

Verstummt sind die Lobe zum Rest meiner Tage.
Die werd' ich -entduldet- bei Dir hier verbringen.
Sie werden zur Plage: Zur Herzfeuerprobe!
Ich hab's nicht verschuldet, das Liebesmisslingen,
doch komm' ich als Robe Dir nie mehr in Frage.

Dein chlorbleicher Blick lässt mein Schicksal erahnen.
Mein Futter verschlissen - Ich hör' es schon reißen.
Der Laut soll Dich mahnen: Du scheiterst mein Glück!
Doch starb Dein Gewissen, und das wird mir heißen,
was ich liebend flick', das streichst Du von den Fahnen.

Im Altkleider-Sammelsack spleißt mein Garn wilder.
Dich immer zu wärmen, verdient das nicht Nähe?
Doch Du wirst nicht milder: Du machst mich zum Wrack!
In Stoffbahngedärmen zerplatzt, was ich sehe:
Dein glanzneuer Frack feixt durch Sackfolien-Bilder.


Andreas Germann, 2007

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